
Fachkonferenz Integration Würzburg
Freitag, den 08.11.2024 I 8.30—15.00 Uhr Burkardushaus Würzburg
Moderation: Johannes Schrenker (Stadt Würzburg – Geschäftsführung Ausländer- und Integrationsbeirat)
08:30 Uhr Ankommen und Öffnung des Konferenzbüros
09:15 Uhr Begrüßung und Grußworte
Dr. Hülya Düber – Leiterin des Jugend-, Familien– und Sozialreferates Stadt Würzburg
Prof. Dr. Dagmar Unz – Dekanin der Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften, THWS
09:30 Uhr Vortrag
Freiwilliges Engagement für Geflüchtete – Möglichkeiten und Herausforderungen für die Soziale Arbeit
Prof. Dr. Jens Vogler Hochschule Fulda
10:20 Uhr Vortrag
Gemeinsam Brücken bauen: Herausforderungen und Chancen in der Geflüchtetenarbeit
Die Rolle migrantischer Organisationen als Mittler*innen zwischen Communities und Gesellschaft
Cemalettin Özer und Martina Möller
Leitungsteam GLEICH teilhaben Bundesverband Netzwerke von Migrant*innenorganisationen (BV NeMO) e.V.
11:10 Uhr Vortrag
Bürgerschaftliches Engagement in der Geflüchtetenhilfe – eine qualitative Studie in der Gemeinschaftsunterkunft Veitshöchheimer Straße Würzburg
Dr. Ahmed Albaba und Prof. Dr. Dieter Kulke
THWS, Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften
12:00 Uhr Mittagspause und Netzwerken
12:30 Uhr Handlungsräume
1) Gemeinsame Verantwortung: Peer-to-Peer-Ansätze als Weg zu Empowerment und Teilhabe
Martina Möller Leitungsteam GLEICH teilhaben
bereits ausgebucht – 2) Kommunikation und Vernetzung von Angeboten in der GU Veitshöchheimer Straße
Von kontinuierlicher Bedarfsermittlung zu passgenauer Angebotsstruktur
Prof. Dr. Dieter Kulke – THWS, Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften
3) Empowerment von Frauen für Frauen
Hassiba Hakimi und Heike Mix – Interkulturelles Frauenprojekt Blickpunkt
bereits ausgebucht –
4) Bedarfe und Begleitung von Ehrenamt
Dr. Ahmed Albaba und Lukas Niederwieser – THWS, Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften
bereits ausgebucht –
5) Sozialräumliche Einbindung von zugewanderten Menschen
Hermine Seelmann – Quartiersmanagement Heuchelhof
14.00 Uhr Plenum
Kurzpräsentation der Ergebnisse aus den Handlungsräumen und Planungsperspektiven
15:00 Uhr Ende der Fachkonferenz
Beschreibung Vorträge
Freiwilliges Engagement für Geflüchtete
– Möglichkeiten und Herausforderungen für die Soziale Arbeit
Prof. Dr. Jens Vogler, Hochschule Fulda
Die Relevanz des freiwilligen Engagements als Akteur in der Migrationsgesellschaft – neben der Sozialen Arbeit – ist unbestritten. Spätestens seit den Fluchtmigrationsprozessen ab 2015 sind beide in komplexer Weise miteinander verbunden. Der Vortrag diskutiert die Chancen und Herausforderungen dieser Verbindung für die Soziale Arbeit.
Zu Prof. Dr. Jens Vogler:
- Professur Sozialarbeitswissenschaft, Fachbereich Sozialwesen, Hochschule Fulda
- Promotion am Hessischen Promotionszentrum für Soziale Arbeit zum Thema „Arbeitsbeziehungen im Handlungsfeld Migration“
- Forschungsschwerpunkte: Professionelles Handeln in der Migrationsgesellschaft und das Verhältnis Soziale Arbeit zum freiwilligen Engagement
- Dipl. Sozialpädagoge und Master Psychosoziale Beratung und Recht
- Über zehn Jahre in der Praxis Sozialer Arbeit tätig (zuletzt in der Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer)
- Weitere Hinweise sind auch hier abrufbar: https://www.hs-fulda.de/sozialwesen/ueber-uns/professuren/details/person/jens-vogler-2-2082/contactBox
Gemeinsam Brücken bauen: Herausforderungen und Chancen in der Geflüchtetenarbeit
Die Rolle migrantischer Organisationen als Mittler*innen zwischen Communities und Gesellschaft
Cemalettin Özer und Martina Möller, Leitungsteam GLEICH teilhaben
Bundesverband Netzwerke von Migrant*innenorganisationen (BV NeMO) e.V.
Der Vortrag beleuchtet die Herausforderungen und Chancen im Zusammenspiel von Aktiven und Geflüchteten in den verschiedenen Phasen von Ankommensprozessen auf der Basis der Erfahrungen der Bundesprojekte „samo.fa“ und „GLEICH teilhaben“.
Bürgerschaftliches Engagement in der Geflüchtetenhilfe
– eine qualitative Studie in der Gemeinschaftsunterkunft Veitshöchheimer Straße Würzburg
Dr. Ahmed Albaba und Prof. Dr. Dieter Kulke
THWS, Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften
Nach einer Einführung in die Thematik Ehrenamt in den Arbeitsfeldern Flucht und Migration werden Ergebnisse aktueller Studien vorgestellt. Anschließend werden die Ergebnisse eines Lehrforschungsprojektes im Master Soziale Arbeit vorgestellt. Ziel war es, einen breiten Einblick aus verschiedenen Perspektiven in die Situation ehrenamtlicher Arbeit und ihrer Koordination in der Gemeinschaftsunterkunft in der Veitshöchheimer Straße zu erhalten. Hierfür wurden von studentischen Arbeitsgruppen Interviews mit Ehrenamtlichen, Geflüchteten, Hauptamtlichen, der Leitung der Gemeinschaftsunterkunft und der kommunalen Integrationsplanung geführt. Die Ergebnisse sind nicht repräsentativ, umfassend und abschließend, geben aber trotzdem einen profunden Einblick in die Herausforderungen des Ehrenamts im Bereich Flucht am konkreten Beispiel der Gemeinschaftsunterkunft Veitshöchheimer Straße.
Zu Prof. Dr. Kulke:
- Prof. Dr. Dieter Kulke, seit 2009 Professor für Soziologie an der Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt;
- Promotion an der Universität Trier zur Elitemobilität in der ostdeutschen Transformation;
- langjährige Berufserfahrung als Sozialplaner und Psychiatriekoordinator in Stuttgart, Ravensburg und dem Landkreis Böblingen;
- Schwerpunkte in Forschung und Lehre: Soziologie, Inklusion, quantitative und qualitative Forschungsmethoden, empirische Ethik, Migration, Nachhaltigkeit.
Beschreibung Handlungsräume
Martina Möller , Leitungsteam GLEICH teilhaben
Integrationslots:innen der Stadt Würzburg
Dieser Workshop zielt darauf ab Hindernisse in der Peer-to-Peer-Arbeit zu identifizieren, gemeinsame Lösungen zu erarbeiten und im Austausch Strategien für eine nachhaltige Zusammenarbeit auf Augenhöhe zu entwickeln.
Von kontinuierlicher Bedarfsermittlung zu passgenauer Angebotsstruktur
Prof. Dr. Dieter Kulke, THWS, Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften
In diesem Workshop sollen die im Vortrag vorgestellten Ergebnisse aus dem Lehrforschungsprojekt weiter vertieft werden. Hierfür werden auch Studierende des Masters Soziale Arbeit über ihre jeweiligen Teilprojekte berichten. Die Auswertungen werden sich v.a. auf die Fragen der Koordination und der Vermittlung von professionellen und ehrenamtlichen Angeboten für Bewohnerinnen und Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft in der Veitshöchheimer Straße beziehen. Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen aktiv eigene Vorstellungen, Erfahrungen und Erwartungen einbringen.
Hassiba Hakimi und Heike Mix, Interkulturelles Frauenprojekt Blickpunkt
Das Projekt Blickpunkt fokussiert sich in erster Linie auf die aktive Einbindung und die Förderung der Selbstorganisation von Frauen mit Zuwanderungsgeschichte.
Die inhaltlichen Workshopangebote regen praktische Wirkmechanismen an, die an den vorhandenen Ressourcen der Frauen ansetzen und ihnen auf der Basis einer zunehmenden Verantwortungsübernahme – im eigenen Sozialraum – zu einem neuen Rollenverständnis verhelfen. Die vielfältigen Selbstwirksamkeitserfahrungen werden im Sinne des Peer-to-Peer, von Frauen für Frauen, gemeinsam kultursensibel bearbeitet.
Nach einer Vorstellung der Blickpunkt-Projektinhalte geben die interkulturellen Frauen einen exemplarischen Einblick in das Konzept des „schrift-sprachlichen Empowerments“ – ein passgenaues Angebot für Frauen mit Flucht- und Migrationsbiographie, um im Einklang mit der eigenen Lebenswirklichkeit die spezifischen Anforderungen einer Alphabetisierung zu fördern.
Dr. Ahmed Albaba und Lukas Niederwieser, THWS, Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften
Der Workshop vertieft die im Vortrag vorgestellten Ergebnisse aus dem Lehrforschungsprojekt weiter und bezieht sich dabei insbesondere auf die Perspektive von Ehrenamtlichen und Bewohner:innen der Gemeinschaftsunterkunft in der Veitshöchheimer Straße in Würzburg. Studierende des Master Soziale Arbeit werden hierzu über ihre jeweiligen Teilprojekte berichten. Die Auswertungen beziehen sich dabei v.a. auf biografische Aspekte der Begegnung zwischen Ehrenamtlichen und Bewohnenden in der Gemeinschaftsunterkunft. Zudem werden im Rahmen dieser Begegnung entstehende Ressourcen und Potenziale aufgezeigt. In diesem Zuge werden auch alltägliche Hürden der Begegnung zwischen Ehrenamtlichen und Bewohnenden thematisiert und diskutiert. Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen aktiv eigene Vorstellungen, Erfahrungen und Erwartungen einbringen.
Hermine Seelmann, Stadt Würzburg – Quartiersmanagement Heuchelhof
Im Rahmen dieses Handlungsraumes beleuchten die Teilnehmenden gemeinsam die Chancen und Potentiale von Gemeinwesenarbeit in der Gemeinschaftsunterkunft Veitshöchheimer Straße. Ausgehend von der Betrachtung der GU als eigenen Sozialraum machen sich die Teilnehmenden auf der Basis ihrer Kenntnisse und möglicher praktischer Erfahrungen zu Sozialraumarbeit und auf Grundlage der örtlichen Gegebenheiten des Quartiers Dürrbachau gemeinsam Gedanken, welche Möglichkeiten der Sozialraumeinbindung den Bewohner:innen der Gemeinschaftsunterkunft zukünftig in Aussicht gestellt werden können und welche Bedingungen hierfür umgesetzt werden müssen. Die Workshopleiterin Hermine Seelmann kann durch ihre jahrzehntelange Arbeit als Quartiersmanagerin im Stadtteil Heuchelhof wertvolle Impulse geben.