Würzburger Bündnis für Zivilcourage: Theaterstück „Warum musste Theo sterben?“

Datum/Zeit
Date(s) - 22.11.2017
19:00 - 21:00

Jugendbildungsstätte Unterfranken
Berner Straße 14
Würzburg


Im Rahmen der Fachtagung „Die Freiheit, den Mund aufzumachen“, die vom 22. bis 24.11.2017 in der Jugendbildungsstätte Unterfranken am Würzburger Heuchelhof stattfindet, zeigt das Würzburger Bündnis für Zivilcourage am Eröffnungsabend, 22.11.2017, 19.30 Uhr das Theaterstück „Warum musste Theo sterben? Der NSU, die Einwanderer und der Staat“.

Das Stück „Warum musste Theo sterben? Der NSU, die Einwanderer und der Staat“ von Autor Miltiadis Oulios und Theatermacher Antonis Chryssoulakis wurde im Rahmen des Tribunals „NSU-Komplex auflösen“ entwickelt und bringt erstmals das Thema NSU aus einer
deutsch-griechischen Perspektive auf die Bühne. Es handelt von dem in München lebenden Schlüsselmacher Theodoros Boulgarides, der das siebte Mordopfer des NSU war. Seine Hinterbliebenen wurden wie alle Opferfamilien durch die Ermittlungen der Polizei jahrelang stigmatisiert. Das Stück wirft Fragen zu Rassismus sowie dem Selbstverständnis und den Widersprüchen einer als „gut integriert“ geltenden Einwanderergruppe auf.

Durch das Zeigen des Theaterstücks möchte das Würzburger Bündnis für Zivilcourage die Erinnerung an die Opfer der Verbrechen des NSU wach halten. Zudem sollen die Zuschauer angeregt werden, wichtige und gesellschaftlich bedeutsame Fragen im Zusammenhang mit den NSU-Morden zu stellen – auch, wenn das Urteil in den „NSU-Prozessen“ bereits gefällt sein sollte. „Die gesellschaftspolitische Diskussion um den NSU darf damit nicht ad acta gelegt werden“, sagt Dr. Harald Ebert, Mitglied im Sprecherrat des Bündnisses. „Zwar ist die gerichtliche Aufarbeitung der Täterschaft sehr wichtig. Aber die Frage, warum Theo sterben musste, lässt sich nicht allein mit zu erwartenden lebenslänglichen Haftstrafen für Einzelne beantworten. Viel zu schnell wäre damit anderen gesellschaftlichen Strukturen eine Mitverantwortung entzogen.“ In Hinblick auf die Zunahme von rassistisch und fremdenfeindlich motivierten Straftaten in Deutschland gelte es mehr denn je, auf die zugrundeliegenden Strukturen in Gesellschaft und Teilen von Polizei und Justiz aufmerksam zu machen.

Hier geht es zum Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=MdsLKebSTqM&t=2s

Der Eintritt ist frei.