„Geboren, aufgewachsen und ermordet in Deutschland“ – Lesung mit Çetin Gültekin und Mutlu Koçak

Am Freitag, 14. Juni 2024, kommen Çetin Gültekin und Mutlu Koçak zur Lesung ihres Buches „Geboren, aufgewachsen und ermordet in Deutschland“ nach Würzburg – herzliche Einladung ins Museum im Kulturspeicher (MiK). Die Veranstaltung findet statt im Rahmen der Ausstellung Erinnern heißt verändern – Hanau 19. Februar 2020, die von den Rechercheagenturen Forensic Architecture und Forensis in Zusammenarbeit mit der Initiative 19. Februar Hanau erstellt wurde, und bis 1. September 2024 zu sehen ist. Die Lesung startet am 14.6. um 19 Uhr, Einlass ist ab 18.30 Uhr, der Eintritt ist frei.

Rassismus tötet – eine bewegende Geschichte und ein aufrüttelnder Appell! Am 19. Februar 2020 ermordete ein Attentäter in Hanau neun Menschen aus rassistischen Motiven. Gökhan Gültekin war einer von ihnen – von denjenigen, die der rassistische Täter nicht in »seinem« Land ertragen konnte. Çetin Gültekin erzählt die berührende Geschichte seines Bruders und zeigt: Wir sind nicht »die Anderen«, wir sind ein Teil der deutschen Gesellschaft. Gökhan wurde 1982 in Hanau geboren, die Eltern stammten aus der Türkei. Vor dem Anschlag war er bereits zweimal knapp dem Tod entkommen, hatte sich immer wieder ins Leben gekämpft und nie seine positive Art verloren. Doch am 19. Februar 2020 überlebt er nicht. Für die Angehörigen beginnt damit ein Albtraum. Die Familie ist zerrissen zwischen Trauer und dem Kampf um Gerechtigkeit, denn immer wieder kommen neue Versäumnisse der Behörden ans Licht. Seither setzt sich Çetin Gültekin dafür ein, dass die Opfer und deren Geschichten nie vergessen werden.

Das weitere Rahmenprogramm zur Ausstellung „Erinnern heißt verändern – Hanau 19. Februar 2020“

Öffentliche Führungen
Jeweils ohne Anmeldung für 8 EUR Gebühr plus Museumseintritt

Führung mit Angehörigen, Überlebenden und Forensis am Samstag, 18. Mai, 14 Uhr
Führung mit den Angehörigen und Überlebenden am Sonntag, 19. Mai, Samstag, 22. Juni, Samstag, 20. Juli und Samstag, 17. August, jeweils 14 Uhr
Führung mit Almuth Schaffrath am Sonntag, 9. Juni, 16. Juni, 14. Juli und 1. September, jeweils 15 Uhr

Veranstaltungen im Museum im Kulturspeicher

Freitag, 14. Juni • Einlass 18.30 Uhr • Beginn 19 Uhr: Geboren, aufgewachsen und ermordet in Deutschland (Lesung mit Çetin Gültekin & Mutlu Koçak), Eintritt frei

Freitag, 28. Juni • Einlass 18.30 Uhr • Beginn 19 Uhr: Warum kein Schlussstrich? (Ein Gespräch mit Ali Şirin & Gamze Kubaşık über Erinnerung, Aufklärung und den NSU-Komplex), Eintritt frei

Freitag, 5. Juli • Einlass 18.30 Uhr • Beginn 19 Uhr: Ein rechtsterroristischer Anschlag in der bayerischen Landeshauptstadt, aber wer erinnert sich? (Vortrag und Gespräch mit der Initiative München OEZ Erinnern), Eintritt frei

Erweitertes Begleitprogramm: Vorträge der Universität Würzburg (GSIK)

Mittwoch, 19. Juni • 18 bis 20 Uhr • Wittelsbacherplatz 1, Raum 02.206: Recht gegen rechts – aktuelle rechtsextreme Tendenzen in der Rechtsprechung (Dr. Nele Austermann, Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachgebiet Just Transitions): Welche politischen Aussagen sind von der Meinungsfreiheit gedeckt? Und warum kann hier das Recht sowohl Strategie im Kampf gegen die extreme Rechte als auch Mittel dieser sein, rechtsstaatliche Prinzipien auszuhöhlen?

Dienstag, 7. Juli • 18 bis 20 Uhr• 18 bis 20 Uhr • Online Vortrag: Herausforderungen und Chancen in der Antidiskriminierungsarbeit am Beispiel des Bündnis AGG Reform – Jetzt! (Nadiye Ünsal, Referentin beim Antidiskriminierungsverband Deutschland) Im Vortrag werden die Arbeit des Bündnisses sowie die politischen und gesellschaftlichen Debatten, in die diese Arbeit eingebettet ist, thematisiert. Daraus sollen Rückschlüsse auf Chancen und Herausforderungen für die Bündnisarbeit im zivilgesellschaftlichen Kontext gezogen werden. Zoom-Link hier verfügbar

Erweitertes Begleitprogramm: Filmvorführungen im Kino Central im Bürgerbräu (zu regulären Ticketpreisen)

Sonntag, 23. Juni • 18 Uhr: Spuren – Die Opfer des NSU // Im November 2011 offenbarte das Bekanntwerden der brutalen und gezielten Morde des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) eine neue Dimension des Rechtsterrorismus in Deutschland. Filmemacherin Aysun Bademsoy hat sich für ihren Film auf Spurensuche begeben und Hinterbliebene von drei der zehn betroffenen Opferfamilien besucht.

Sonntag, 11. August • 18 Uhr: Der Zweite Anschlag // „Der zweite Anschlag“ thematisiert die Kontinuität rassistisch motivierter Gewalt in Deutschland mit Hilfe dokumentarischer Zeitzeugen-Interviews und gibt den sonst selten gehörten Opfern eine Stimme.

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