„Wügida“ und inzwischen verbotene rechte Kameradschaften hatten rund um den 16. März 2015 mit verschiedenen Aktionen den Gedenktag zur Zerstörung Würzburgs im Zweiten Weltkrieg für ihre Hetze zu missbrauchen versucht – was ihnen nicht gelang! Kirchen, Gewerkschaften, Bildungseinrichtungen, Vereine, Verbände und viele weitere Unterstützer*innenorganisationen im Würzburger Bündnis für Zivilcourage standen zusammen und gingen miteinander auf die Straße.
Im Zusammenhang mit diesen Tagen kam es zu mehreren Gerichtsverfahren gegen Männer und Frauen, die sich am 15. März 2015 spontan entschlossen hatten, zivilen Ungehorsam zu zeigen und einen Nazi-Aufmarsch zu blockieren.
„Niemand hat das Recht zu gehorchen“ (Hannah Arendt) – unter dieser Überschrift lud das Bündnis am 22. April 2016 zu einer Podiumsdiskussion über die Frage ein, wie weit zivilgesellschaftliches Engagement gehen muss bzw. gehen darf, um sich der Gefahr in den Weg zu stellen, die von Rechtsextremisten ausgeht.
Im Vorfeld zur Diskussion wurde der Film „Mo und die Arier“ auf Basis des gleichnamigen Buches der Journalistin und Publizistin Mo Ausgang gezeigt.
Neben ihr saßen Unterfrankens Polizeipräsident Gerhard Kallert, der pensionierte Verwaltungsgerichter Josef Friedl, CSU-Kreisvorsitzender Oliver Jörg, Harald Ebert vom Ombudsrat der Stadt Würzburg sowie Nicolas Pressmann auf dem Podium. Der Student war im November 2015 dafür verurteilt worden, dass er bei dem Versuch, einen Nazi-Aufmarsch zu blockieren, vor einem Notausgang saß.
200 Menschen nahmen an der Veranstaltung in der Turnhalle der Don Bosch-Berufsschule teil.